Sebastian Hosu (geboren 1988 in Satu Mare, RO) wuchs in Rumänien auf und studierte freie Kunst in Cluj-Napoca an der University of Fine Arts and Design sowie an der Accademia Albertina di Belle Arti in Turin [2008–2010]. Auf einen Master-Ab- schluss in Malerei an der Académie Royale des Beaux-arts in Liege, BE, folgte ein Meisterschülerstudium an der HGB in Leipzig. Hosus Arbeiten fanden bereits viel Beachtung im In- und Ausland, so auch durch Einzelausstellungen im Museum der bildenden Künste in Leipzig 2018 und im Kunst- verein Freunde aktueller Kunst in Zwickau 2019. Mit Malereien und Zeichnungen ist er schon jetzt in bedeutsamen privaten wie öffentlichen Sammlungen vertreten. Seine Arbeiten werden international präsentiert und gesammelt.
In seiner Malerei mit Öl auf Leinwand sowie in meist monochromen Werken aus Reißkohle auf Papier zeigt Sebastian Hosu Szenen und Szenerien, die keiner realistischen Darstellung folgen. Vielmehr verfolgt er das Ziel, eine malerische Präsenz zu erzeugen, die die Dynamik, Bewegung und spezifische Energie des erlebten Moments wiedergibt und so einen solchen Moment für die BetrachterIn erneut erlebbar werden lässt.
Gleich einer Fotografie mit Unschärfen changiert die figürliche Malerei Hosus und dessen Darstellungen zwischen Formgebung und Formauflösung, Konkretisierung und Verfremdung. Von der figürlichen Malerei ausgehend, findet der Künstler so Möglichkeiten einen Moment erneut präsenzstark zu vergegenwärtigen. Er wechselt dabei zwischen figürlich-gegenständlicher Malerei und z.T. ins expressive gesteigerte Abstraktion, eine Strategie, die ihm erlaubt, verschiedene Bildebenen sichtbar werden zu lassen (von der Haptik des Bildwerks als Körper und dessen Oberflächenbeschaffenheit hin zu den in der Komposition angelegten verschiedenen räumlichen Ebenen) und die Darstellung eines konkreten Moments für die Imagination zu öffnen.
Meist ausgehend von fotografischen Vorlagen (oftmals Abbildungen sportlicher Ereignisse in natürlichen Umgebungen), kann es vorkommen, dass Hosu dasselbe Motiv in Werkserien mehrfach und in unterschiedlichen Abstraktionsgraden bearbeitet. Der expressive Duktus der gestischen Malerei wird zentraler Aspekt der visuellen Form; die künstlerische Performanz bleibt und konstituiert eine Unmittelbarkeit, die höchst sinnlicher Zugang zur Entstehung des Bildwerks selbst (gleich einer Transkription seines Prozesses) als auch des malerisch aufgeführten Motivs wird. Das Ergebnis sind Werke, in denen das Figuren-Grund-Verhältnis je nach Fokus und Dynamik verschwimmen, die Materialität der Werke in leuchtenden Farben und ureigenem Farbauftrag die Lebhaftigkeit eines Erlebnisses aufrufen. Es sind Bildwerke in denen malerische Auflösung und Fragmentierung das Ephemere des Erlebens und schließlich auch von Existenz unterstreichen. Entgegen der Flüchtigkeit behauptet Sebastian Hosu über die stark körperliche Präsenz seiner Bildwerke jedoch auch eine andere Qualität; er verleiht dem in der Vergangenheit so lebendig gespürten Moment eine sich behauptende Wahrhaftigkeit.